Quellenangabe: Hendrik Vatheuer auf Heise online. (2024, September 09). BSI-Umfrage: IT-Sicherheit beim Gerätekauf entscheidend. Heise online: https://www.heise.de/news/BSI-Umfrage-IT-Sicherheit-beim-Geraetekauf-entscheidend-9862479.html
Quellenangabe: Martin Hensel auf STORAGE INSIDER. (2023, Januar 11). Über zwei Drittel der Verbraucher haben Datenschutzbedenken. Storage Insider. https://www.storage-insider.de/ueber-zwei-drittel-der-verbraucher-haben-datenschutzbedenken-a-78ae236ae91b8800006d66129f5d0a71/
Laut einem Bericht von Storage Insider umfasste die Befragung 27.000 Teilnehmer weltweit, darunter 2.000 Personen aus Deutschland. Der Artikel befasst sich mit den Datenschutzbedenken der Verbraucher.
Unser Kommentar:
Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl halten wir die Ergebnisse für aussagekräftig. Allerdings bleibt unklar, in welchem technischen Kontext die Befragten den Datenschutz als besonders relevant erachten. Das Datenschutzbedürfnis variiert je nach Anwendung: Bei vernetzten Sicherheitskameras ist es in der Regel höher als bei Spiele-Apps.
Quellenangabe: Greta Schnaack auf Bitkom research (2024, Januar 26): Datenschutz: Deutsche Anbieter genießen das größte Vertrauen. bitkom-research.de: https://www.bitkom-research.de/news/datenschutz-deutsche-anbieter-geniessen-das-groesste-vertrauen
Laut bitkom-research.de wurde eine Befragung unter 1.018 Internetnutzern in Deutschland ab 16 Jahren durchgeführt.
Unser Kommentar:
Bitkom ist ein renommierter und vertrauenswürdiger Digitalverband, und die Umfrage ist repräsentativ. Allerdings beschränkt sich die Erhebung auf Personen in Deutschland, sodass keine internationalen Vergleiche möglich sind.
Quellenangabe: SECURITY INSIDER (2024, Dezember 20): Weltweite Umfrage von Cisco Die Deutschen sind datenschutz-faul. https://www.security-insider.de/datenschutz-bewusstsein-deutsche-studie-a-656014335f646ad4f1603809d38cd918
Laut SECURITY INSIDER nahmen an der Cisco-Studie 2.600 Personen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, Australien, Brasilien, China, Indien, Japan, Mexiko und den USA teil.
Unser Kommentar:
Cisco ist ein äußerst vertrauenswürdiger Anbieter, und die Ergebnisse der Studie stimmen plausibel mit Erkenntnissen aus staatlichen, wissenschaftlichen und unabhängigen Quellen überein. SECURITY INSIDER kommt jedoch zu dem Schluss, dass Deutsche in Bezug auf Datenschutz eher nachlässig sind – ein lange vermuteter Widerspruch. Laut der Studie nutzen lediglich 53 Prozent der Deutschen eine Multifaktor-Authentifizierung, während es in Europa durchschnittlich 69 Prozent sind. Dies deutet darauf hin, dass viele Deutsche lieber auf einen vertrauenswürdigen Hersteller setzen, anstatt selbst aktiv für ihre IT-Sicherheit zu sorgen.
Quellenangabe: Emami-Naeini P., et al. (2023): Are Consumers Willing to Pay for Security and Privacy of IoT Devices?. Online: https://www.usenix.org/system/files/sec23summer_382-emani_naeini-prepub.pdf
In einer wissenschaftlichen Studie der Duke University in Zusammenarbeit mit der Carnegie Mellon University untersuchte Emami-Naeini die Zahlungsbereitschaft für verbesserte Sicherheit und Datenschutz. Die Studie umfasste 180 Teilnehmer und ergab, dass diese bereit waren, signifikante Aufschläge für sicherere vernetzte Geräte zu zahlen.
Unser Kommentar:
Die Studie ist sehr vertrauenswürdig und konzentrierte sich auf den Kleingerätebereich in den USA. Die Ergebnisse könnten in anderen Ländern variieren. Da Datenschutz in Europa ein vergleichsweise hohes Bewusstsein genießt, ist es jedoch plausibel, dass ähnliche oder sogar höhere Zahlungsbereitschaften auch in Deutschland bestehen.
Quellenangabe: Emami-Naeini P., et al. (2019): Exploring How Privacy and Security Factor into IoT Device Purchase Behavior. Online: https://www.usenix.org/system/files/sec23summer_382-emani_naeini-prepub.pdf
In einer wissenschaftlichen Studie an der Carnegie Mellon University untersuchte Emami-Naeini die Zahlungsbereitschaft für verbesserte Sicherheit und Datenschutz. Die Studie umfasste 24 Teilnehmer und ergab, dass diese bereit waren, Aufschläge von bis zu 30 % für sicherere vernetzte Geräte zu zahlen.
Unser Kommentar:
Die Studie ist vertrauenswürdig und konzentrierte sich auf den Kleingerätebereich in den USA, allerdings mit einer geringen Teilnehmerzahl. Da sie aus dem Jahr 2019 stammt, ist sie bereits älter. Wir führen sie dennoch der Vollständigkeit halber auf, insbesondere im Hinblick auf eine historische Betrachtung. Neuere Studien derselben Wissenschaftlerin bestätigen jedoch, dass die Zahlungsbereitschaft vergleichbar hoch geblieben ist.
Quellenangabe: M. Blythe J., D. Johnson S. & Manning M. (2020): What is security worth to consumers? Investigating willingness to pay for secure Internet of Things devices. Online: https://crimesciencejournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40163-019-0110-3
In einer wissenschaftlichen Studie von Forschern des University College London (UCL) und der Australian National University (ANU) wurde festgestellt, dass die Zahlungsbereitschaft für Datenschutz und IT-Sicherheit je nach Kategorie vernetzter Geräte stark variiert: 14 % für Smart-TVs, 28 % für Thermostate, 32 % für Smartwatches, 40 % für Sicherheitskameras und 62,5 % für Wi-Fi-Router.
Unser Kommentar:
Die Studie ist sehr vertrauenswürdig. Die renommierten Universitäten UCL und ANU haben klar herausgearbeitet, dass die Zahlungsbereitschaft je nach Gerätetyp unterschiedlich ausfällt. Besonders hoch ist sie bei Geräten, deren Hauptzweck selbst mit Sicherheit zusammenhängt – etwa bei Sicherheitskameras oder Wi-Fi-Routern.
Quellenangabe: Capgemini (2024, Januar 09): Vernetzte Geräte sind für zwei Drittel der Verbraucher im Alltag unverzichtbar. Online: https://www.capgemini.com/at-de/news/press-releases/vernetzte-geraete-sind-fuer-zwei-drittel-der-verbraucher-im-alltag-unverzichtbar/
Laut einer Studie von Capgemini wurden weltweit 10.000 Verbraucher aus 13 Ländern befragt.
Unser Kommentar:
Die Studie ist aufgrund der großen Teilnehmerzahl sehr vertrauenswürdig. Besonders bemerkenswert ist, dass sie das bestehende Dilemma aufzeigt: Zwar sind vernetzte Geräte für zwei Drittel der Verbraucher im Alltag unverzichtbar, doch gleichzeitig sind nur 36 Prozent mit dem Datenschutz zufrieden.
Quellenangabe: Verbraucherzentrale. (24. Mai, 2024). Vorsicht bei Smart Toys: Die Risiken von vernetztem Spielzeug. Zugriff am 03. Februar 2025, Online: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/spielzeug/vorsicht-bei-smart-toys-die-risiken-von-vernetztem-spielzeug-29297
Die Verbraucherzentrale appelliert zur Vorsicht beim Kauf von „smarten Spielzeugen“. Viele dieser Spielzeuge besitzen Mikrofone und könnten potenziell für Lauschangriffe missbraucht werden.
Unser Kommentar:
Diese Mitteilung der Verbraucherzentrale unterstreicht die Bedeutung des Themas. Immer mehr Institutionen greifen das Thema digitale Sicherheit auf und tragen so dazu bei, das Bewusstsein und die Sensibilität der Verbraucher zu erhöhen. Hersteller, die dieses Thema vernachlässigen, dürften es in Zukunft schwerer haben, sich am Markt zu behaupten.
Quelle: Bitkom Research. (22. September, 2023). Was ist Ihnen besonders wichtig beim Kauf von Smart-Home-Produkten? [Graph]. In Statista. Zugriff am 03. Februar 2025, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1452265/umfrage/kriterien-beim-kauf-von-smart-home-produkten-2023/
Bitkom Research genießt eine hohe Vertrauenswürdigkeit. Wie bereits in der BSI-Studie 2024 ist auch hier die Benutzerfreundlichkeit das wichtigste Kaufkriterium. Zudem spielen gute Testergebnisse in beiden Studien eine bedeutende Rolle.
Unser Kommentar:
Ein auffälliger Unterschied zeigt sich jedoch beim Faktor Preis: Während er in einer älteren Bitkom-Studie noch das zweitwichtigste Kriterium war, rangiert er in der neueren BSI-Umfrage erst auf Platz sechs. Die Ursachen für diese Verschiebung sind nicht eindeutig. Allerdings ist es für uns plausibel, dass Verbraucher zunehmend bereit sind, mehr für bessere Sicherheit und besseren Datenschutz auszugeben.
Quellenangabe: Bitkom Research. (22. September, 2023). Was ist Ihnen besonders wichtig beim Kauf von Smart-Home-Produkten? [Graph]. In Statista. Zugriff am 03. Februar 2025, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1452265/umfrage/kriterien-beim-kauf-von-smart-home-produkten-2023/
Die Bundesnetzagentur appelliert zur Vorsicht bei bestimmten vernetzten Geräten, darunter Überwachungskameras, smarte Lampen, Spielzeuge, Türklingeln, Futter- und Leckerliautomaten, smarte Brillen und Saugroboter. Laut Berichten wurden erneut verschiedene Spionagegeräte auf dem Markt entdeckt.
Unser Kommentar:
Wir sehen Risiken auch in weiteren Geräteklassen, etwa bei vernetzten Küchengeräten, smarten Sextoys, Sprachassistenten, Apps und Handy-Spielen. Diese Pressemitteilung verdeutlicht, dass mittlerweile auch hochrangige Behörden vor den Gefahren warnen und das Bewusstsein in der Bevölkerung schärfen wollen. Zudem warnen zunehmend auch Verbraucherzentralen vor den Risiken smarter Geräte. Hersteller, die Sicherheits- und Datenschutzaspekte vernachlässigen, dürften es in Zukunft schwerer am Markt haben.
Die Ergebnisse wissenschaftlicher, kommerzieller und unabhängiger Stellen zeichnen insgesamt in plausibler Weise ein ähnliches Bild: Datenschutz und IT-Sicherheit sind von entscheidender Bedeutung. Die meisten Verbraucher sorgen sich erheblich um diese Themen. Allerdings variieren die Ergebnisse je nach Land und Kontext, was auf unterschiedliche Prioritäten und Wahrnehmungen hinweist. Ein Paradoxon ist jedoch erkennbar.
In Deutschland lässt sich ableiten, dass Datenschutz und IT-Sicherheit zwar wichtig sind, aber das Vertrauen in den Hersteller eine zentrale Rolle spielt. Dies wird im BSI-Bericht (2024) unterstrichen.
Zusätzlich zeigt sich, dass das Bewusstsein und die Zahlungsbereitschaft je nach Produktkategorie unterschiedlich ausfallen. Im Bereich der Netzwerkausrüstung kann eine höhere Zahlungsbereitschaft erwartet werden, während es für Smart-TVs weniger relevant scheint.
Eine Zahlungsbereitschaft zwischen 10% und 30% kann erreicht werden, abhängig von Faktoren wie Land, Produktkategorie und anderen Kontexten.
Ein weiterer Faktor, der die Priorität von Datenschutz und IT-Sicherheit beeinflusst, ist das Alter der Verbraucher. Jüngere Generationen legen mehr Wert auf diese Themen und sind eher bereit, mehr zu zahlen. Ältere Menschen hingegen bevorzugen häufig einfachere, nicht vernetzte Geräte, wodurch sie sich weniger mit digitalen Sicherheitsfragen auseinandersetzen müssen.
Bewusstsein der Verbraucher hoch und immer noch steigend.
In den letzten zwei Jahren hat sich ein deutlicher Trend hin zu einem erhöhten Bewusstsein für Datenschutz und IT-Sicherheit abgezeichnet. Digitale Qualität, insbesondere im Bereich Datenschutz und IT-Sicherheit, wird zunehmend zu einem relevanten Kaufkriterium. Da es für Kunden oft schwierig ist, die digitale Qualität eines Produkts zu erkennen, wird es immer wichtiger, sie bei der Kaufentscheidung zu unterstützen. Verbraucher tendieren dazu, auf vertrauenswürdige Hersteller und Testsiegel zu setzen, um sicherzustellen, dass ihre Datenschutzbedürfnisse erfüllt werden. Obwohl Verbraucher auf vernetzte Geräte angewiesen sind, sind viele unzufrieden mit dem Datenschutz, was zu ein Dilemma aufzeigt. In diesem Kontext gibt es sicher auch eine Gruppe von Verbrauchern, die sich bewusst gegen den Kauf vernetzter Produkte entscheiden.